Seit Mitte März letzten Jahres gibt es in Ingolstadt das Artusiana – Katia und Gott sei Dank! Ich hatte das Glück noch am Wochenbett stehen zu können und natürlich sofort darüber berichtet. Jetzt ist Frau Garelli Slow Food Mitglied geworden. Und Unterstützerin gleich dazu. Die dazugehörigen Logos gibt es in vier Ausführungen. Mit „… weil Verantwortung und Genuss zusammengehören“ hat sie die gewählt, welche auch meine Präferenz hat:

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Der kleine Innenhof, gleich rechts neben dem Laden, wird nun (endlich) auch bespielt. So wunderbar verstärkt – ein doppelter Grund also für das Convivium Ingolstadt sich feierlich hier einzufinden.

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Und wenns mal läuft, dann läufts halt! Wir hatten noch einen besonderen Gast. Pavlos Georgiadis, der Leiter des griechischen Slow Food Convivium Thrakien bereicherte uns an diesem Abend mit seiner Anwesenheit. Der studierte Ethnobotaniker hält derzeit Vorträge zur aktuellen Lage in Griechenland. Dabei konzentriert er sich auf die Bedingungen für junge Menschen und die Situation der Landwirtschaft seiner Heimat. Beides kombiniert er – sieht in der Krise eine Chance und macht Mut.

Er ist dabei kein Sprücheklopfer. Zusammen mit vier Freunden gründete er unlängst in Amsterdam ein Startup: We Deliver Taste. Hier gibt es ausgesuchte Spezialitäten aus dem gesamten Mittelmeerraum – von handwerklich und nachhaltig arbeitenden Kleinbetrieben.

Außerdem ist Georgiadis Olivenölbauer. Nachdem er den Hain seiner Familie übernommen hatte, stellte er auf biologischen Anbau um. Unter dem Namen „Calypso“ (sie bezirzte bekanntlich Odysseus, ist aber, und darauf kommt es hier alleine an, der Name seiner Großmutter) werden pro Jahr ca. 2.000 Liter hochwertiges Öl gepresst – Single Varietal Extra Virgin Olive Oil (= natives Olivenöl extra). Die Olivensorte heißt „Makri“.

Vieles ist gesagt, wenn man sich seine vier feinen Kurzfilme angesehen hat. Episode eins (Food Security):

Weiter geht es – der Einspieler voran ist jeweils der gleiche – mit den Episoden zwei (Young Farmers), drei (Environment) und vier (Epilogue).

Die Zukunft liegt in der Jugend. Eigentlich eine Binsenweisheit. Bei über 62,5 %(!) Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland (April 2013) gleichwohl eine fast unvorstellbare Herausforderung. Um so beeindruckender zu erleben, wie Georgiadis anpackt.

Pavlos besuchte uns nicht mit leeren Händen. Wir verkosteten zunächst sein beachtliches Olivenöl. Es ist eher mild und hat eine Artischockennote:

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Außerdem hatte er dabei: Passierte Tomaten der Sorte „Miracolo di San Gennaro“ (Slow Food Presidio – sehr fein!) mit sizilianischen Kapern, Pistazienpesto (ebenfalls Sizilien) und Bottarga (Meeräschenrogen) von Trikalinos.

Die Hausherrin steuerte verschiedene Antipasti und ihre bewährten hausgemachten Gnocchi und Nudeln bei.

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Das Gelbe in der Hand von Pavlos ist das Bienenwachs, mit dem der Bottarga zur Konservierung überzogen ist.

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Zur rechten Zeit am richtigen Ort … Danke Katia und Pavlos – Salute und Jamas!

4 Kommentare

  1. Author

    @ Florian Regitz: Die Antwort von Pavlos Georgiadis ist da (Danke Pavlos!). Ihre Chance zum Importeur für den Deutschen Markt zu werden 😉 – was meinen Sie?! Kontakt hier: http://www.wedelivertaste.com

  2. Vielen Dank für Ihr Interesse an Calypso. Es ist schwierig für uns, an einzelne Verbraucher das Olivenöl zu senden, weil die Transportkosten hoch sein würden. Natürlich können wir noch senden, wenn sie bereit sind, die Transportkosten zu bezahlen. Das Beste wäre, wenn ein Geschäft oder einigen Familien gemeinsam eine größere Menge bestellen um die Kosten zu teilen. Vielen Dank!

  3. Hallo und vielen Dank für das nette Gespräch über das Olivenöl Calypso. Gerne möchte ich dieses kaufen und kann es aber leider nirgendwo finden. Können Sie mir eine Bezugsquelle nennen ?
    Vielen Dank vorab und beste Grüße aus dem Naheland
    Florian

  4. Author

    Renate machte mich per Mail darauf aufmerksam, dass das mit dem Bezirzen des Odysseus die Kirke (Circe) war. Das ist natürlich richtig – schon dem Namen nach… Odysseus blieb ein Jahr bei ihr. Bei Calypso blieb er allerdings ganze sieben Jahre! Bezirzen ist damit wohl überschätzt…

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