Unseren gestrigen Sonntagsspaziergang ließen wir uns in der frischen Frühlingslandschaft um das Haus im Moos gefallen:
Wer diese Umweltbildungsstätte nicht kennt, dem sei sie hiermit empfohlen. Im angegliederten Freilichtmuseum können vier historisch vollständig erhaltene (inklusive Interieur) Donaumooshäuser begangen werden – ein Zuckerl. Erfreulicherweise müssen wie keinen Mangel derartiger Stätten in unserer Region beklagen.
Süddeutschlands größtes Niedermoor, das Donaumoos, liegt vor der südlichen Ingolstädter Haustür. Es wird zu Unrecht vernachlässigt. Nicht aber vom Weißstorch:
Die geplante Niedermoorentwicklung sieht eine Ausweitung der Grünlandflächen vor. Drei verschiedene Herden beweiden dazu die Flächen vor Ort. Die Moorschnucken waren nur versprenkelt am Horizont zu sehen. Die Murnau-Werdenfelser-Rinder freuen sich auf nächste Woche – dann kommen sie aus dem Stall. Und es gibt eine ansehnliche Gruppe Wisente:
Jeder Moortümpel ist ganz Amphitheater. Aber wehe man kommt zu nahe. Das Gequake hat ein abruptes Ende und die stolzen Sänger machen sich nass. Sei kein Frosch – noch nicht:
Am Haupteingang des Areals findet sich das Wirtshaus „Rosinger Hof“. Davor ein großer, gekiester Freisitzbereich. Darin eine schön-schlichte, historische Gaststube. Durch die Zapfhähne fließt Kühbacher.
Weil schon anderweitig engagiert, haben wir nichts gegessen. Erfreut die Küche? Meine flüchtigen Wahrnehmungen dazu sind sehr ambivalent. Im Wirtshaus riecht es dominant nach Fritteuse – schlechtes Zeichen. Die Zahl der Gerichte auf der Speisekarte ist angenehm übersichtlich und die Bratensülze ist hausgemacht – gutes Zeichen. Nach Personalinfo sind das auch die Kuchen und der Kartoffelsalat (letzterer sollte im Donaumoos eigentlich ein Naturgesetz sein). Das Fleisch kommt … ja woher eigentlich? Eine Frage deren Antwort hier beispielgebend sein sollte. In einem Umweltzentrum, umgeben von Moorschnucken und Murnau-Werdenfelser-Rindern, dem Hofladen im Moos oder der Hofmetzgerei Völler – beide fast in Rufnähe. Nirgends steht dazu etwas. Beim Schweinefleisch fällt dagegen der Name eines Großhändlers … der Blick in die Küche wiederum ruht auf frischen Bärlauchblättern mit denen gerade ein Teller drapiert wird. Es wäre im Grunde genommen so einfach …
Bei historischer Bausubstanz, Schönheit und Anmut geht mir schnell ein Name durch das Bild – Dieter Wieland. Mein Erkennen seines Wirkens – was für ein Gewinn im letzten Jahr! Mit breitem Grinsen, hoch verehrte Leserschaft, zum Ende also ein feiner Veranstaltungstipp für morgen, 30. April 20:00 Uhr im Schloss Hofstetten:
„Dieter Wieland: Denkmalschützer und Mahner. Vor 40 Jahren wurde das bayerische Denkmalschutzgesetz verabschiedet, vor 40 Jahren sendete der BR den ersten Denkmalfilm von Dieter Wieland. In Hofstetten zeigt der TV-Dokumentarfilmer und Autor aus seiner Serie „Topographie“ den 45-Minuten-Beitrag „Die Dorfstraße in Bayersoien“. Anschließend stellt Wieland seine jüngsten Aktivitäten vor: Die Rettung des Parks der verschwundenen Seidl-Villa in Murnau. Außerdem signiert er seine Broschüren „Bauen und Bewahren“ sowie „Historische Parks und Gärten“. Eintritt: 8 Euro.“
Pah, schnell als Fälschung erkennbar: Kein Nebel.
Tolle Fotos… Der Beitrag macht mir gerade richtig Lust auf einen schönen Ausflug ins Grüne.