29.02.2012. Der Weinstammtisch des Slow Food Conviviums Ingolstadt traf sich gestern zu einer besonderen Riesling-Blindverkostung. Das Convivium Frankfurt hatte die Idee, alle Convivien Deutschlands einzuladen, gleichzeitig sechs verschiedene Rieslinge blind zu verkosten und zu bewerten. Die Weine – allesamt aus dem Jahr 2010 – stammen aus den Anbaugebieten Baden, Mosel, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen und Sachsen.
Aus der Einladung: „Die Auswahl ist persönlich, andere Regionen hätten auch dabei sein können, die heben wir uns für das nächste Mal auf. Wir möchten vor allem die Vielfalt der deutschen Rieslinge erkennbar machen. Convivien die unserer Einladung gefolgt sind, werden an dem Abend die Weine genießen, vergleichen und individuell bewerten. Die Kriterien sind der eigene Geschmack, die Freude am Trinken und der Genuss. Über Internet werden dann die Ergebnisse noch am selben Abend deutschlandweit zusammengestellt, so dass ein Vergleich nicht nur individuell zwischen den Weinen, sondern auch der Geschmäcker untereinander und zwischen den Convivien stattfinden kann, was für interessante Gespräche sorgen soll.“
Folgende 12 Convivien hatten sich für die Verkostung angemeldet: Braunschweiger Land, Dortmund, Essen, Frankfurt, Ingolstadt, Karlsruhe, Lausitz, Mittleres Ruhrgebiet, Pfalz, Stutensee, Stuttgart und Tübingen.
Gegen 22 Uhr konnten die mit echter Spannung erwarteten Ergebnisse Online eingesehen werden – wo ist Tübingen? Und tatsächlich – diese führten zu weiteren interessanten Gesprächen!
Die ersten drei Weine der Gesamtwertung: Rot, schwarz, gelb. Der Zieleinlauf unseres Conviviums: Gelb, weiß, hellblau. Enttarnt stehen dahinter:
Rot = Sachsen: Drei Herren, Riesling QbA trocknen, 12,00 EUR
Schwarz = Baden: Ewald Kopp, Klostergut Fremersberg Feigenwäldchen Riesling Kabinett, 12,50 EUR
Gelb = Rheinhessen: Thörle, Saulheimer Riesling Kalkstein trocken, 9,50 EUR
Weiß = Rheingau: Graf von Kanitz, Lorcher Pfaffenwiese Riesling Kabinett trocken, 8,40 EUR
Mit deutlicher Punktelücke heute unglücklich Hellblau = Pfalz: von Winning, Win Win Riesling QbA trocken, 10,00 EUR und Grün = Mosel: Uwe Weber, Lehmener Würzlay Riesling Selection, 9,50 EUR.
Wunderschöne Idee! Danke nach Frankfurt – bitte unbedingt fortführen!
Aktuell veröffentlicht: Nach Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) kostete 2011 im Lebensmitteleinzelhandel der Liter Wein ungeachtet der Herkunft im Schnitt 2,63 EUR. Das sind für die klassische 0,75 Liter Flasche 1,97 EUR! Zieht man die darin enthalten 19% Umsatzsteuer ab, verbleiben 1,66 EUR. Abzüglich der Marge des Einzelhandels, der Kosten für Flasche/Karton, Verschluss, Etikett, Verpackung, Werbung, Transport (viele Tropfen kommen von sehr weit her), Lagerung, Verarbeitung, Ernte, Anbau, etc. verbleibt … ja was denn? Das Ganze hat nur ein einziges Mal zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligter wirklich funktioniert. Nachzulesen im Johannesevangelium, dort 2,1 – 12: Die Hochzeit zu Kana.
Nachtrag (08.03.12): Weitere Berichte zu der Veranstaltung im Netz bei Slow Food Deutschland und in den Blogs von Anne Schuessler und Genussbereit.
Nachtrag (16.11.12): Eine Fortsetzung
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