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Fast drei Jahre lang – freilich ohne jeden Zeitdruck – habe ich auf dem Ingolstädter Stadtgebiet alle Bäume, die als Naturdenkmäler klassifiziert sind, besucht. Die Auswahl hat der Gesetzgeber getroffen. Ausgehend vom Bundesnaturschutzgesetz und dem Bayerischen Naturschutzgesetz verordnete 2014 die Stadt Ingolstadt: „Einzelbäume und Baumgruppen einschließlich der von der Baumkrone überdeckten Bodenfläche (Kronentraufbereich) werden als Naturdenkmäler unter Schutz gestellt […] um diese Einzelschöpfungen der Natur aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit oder aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen für die Allgemeinheit zu bewahren.“ Weitere Infos – hier.
Angefangen habe ich mit Nr. 19. Einer Eiche. Mein Vorsatz: “ … in Augenschein nehmen. Genießen. Als Solitär und in ihrer Verbindung zur Umgebung. Unter ihnen verweilen. Mich anlehnen. Unbedingt auch berühren. Vielleicht umarme ich sie ja auch …“. Der Weg zu ihnen erfolgte immer zu Fuß oder mit dem Fahrrad – Ehrensache! Bäume besucht man nur so. Und ich habe sie alle umarmt (bis auf Nr. 10, 28 und 32).
„Wissen Sie, ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann und nicht beglückt sein, dass man ihn sieht?“ – brachte Fjodor Dostojewski zu Papier.
Genau dieses Schild hat einmal Nr. 10 getragen. Eine Rotbuche. Sie existiert leider nicht mehr. Notiz dazu dort.
Ein bisschen Statistik: Ursprünglich waren es 37 Naturdenkmäler. Heute sind es 36. Stellt man auf den einzelnen Baum ab, sind es in Summe 49 (heute 48). Bei mir treten sie in 35 Folgen (dabei zwei Doppelvorstellungen) auf. Mit Abstand am häufigsten vertreten sind Eichen mit 20 Exemplaren. Es folgen 12 Linden, 4 Platanen und 3 Berg-Ahorne. Jeweils 2 Eschen und Flatterulmen. Schließlich einmalig Schwarzpappel, Graupappel, Kastanie, Buche, Blutbuche und Rotbuche. Hier finden sich alle sortiert nach Auftritt. Oder folgend in aufsteigender Nummerierung:
➜ Naturdenkmal Nr. 01|Nr. 02|zwei Eichen|südlicher Ortseingang Dünzlau|= Folge 10
➜ Naturdenkmal Nr. 03|zwei Linden|südlich von Etting|= Folge 28
➜ Naturdenkmal Nr. 04|Schwarzpappel|südöstlich von Etting|= Folge 04
➜ Naturdenkmal Nr. 05|Kastanie|nach östlichem Ortseingang Gerolfing|= Folge 09
➜ Naturdenkmal Nr. 06|Eiche/“Tausendjährige Eiche“|zwischen Gerolfing/Irgertsheim|= Folge 30
➜ Naturdenkmal Nr. 07|Linde|Kirche Hagau|= Folge 26
➜ Naturdenkmal Nr. 08|Linde|Gasthaus Natzer Hagau|= Folge 21
➜ Naturdenkmal Nr. 09|Eiche|westlich der Antoniusschwaige| = Folge 33
➜ Naturdenkmal Nr. 10|Buche/“Museumsbuche“|nördlich Museum für Konkrete Kunst|= Folge 07
➜ Naturdenkmal Nr. 11|Blutbuche|zwischen Paradeplatz und Alf Lechner Museum|= Folge 06
➜ Naturdenkmal Nr. 12|Eiche|Auwaldsee am Bootsverleih|= Folge 05
➜ Naturdenkmal Nr. 13|Eiche|östlich Autobahn/Mailinger Spitz|= Folge 11
➜ Naturdenkmal Nr. 14|zwei Eichen|westlich des Auwaldsees|= Folge 16
➜ Naturdenkmal Nr. 15|Eiche|nördlich Pionierkaserne|= Folge 08
➜ Naturdenkmal Nr. 16|Eiche|südliche Donauauen, nördlich Herrenschwaige|= Folge 18
➜ Naturdenkmal Nr. 17|Eiche|südliche Donauauen, nördlich Rosenschwaig|= Folge 19
➜ Naturdenkmal Nr. 18|drei Platanen|südliches Donauufer vor Reduit Tilly|= Folge 34
➜ Naturdenkmal Nr. 19|Eiche|westliche Fohlenweide|= Folge 01
➜ Naturdenkmal Nr. 20|Eiche|östliche Fohlenweide|= Folge 02
➜ Naturdenkmal Nr. 21|Eiche|Baggersee am Fischerheim|= Folge 32
➜ Naturdenkmal Nr. 22|zwei Eichen|Hohenloheberg|= Folge 12
➜ Naturdenkmal Nr. 23|zwei Linden|Kirche Mühlhausen|= Folge 29
➜ Naturdenkmal Nr. 24|drei Berg-Ahorne|zwischen Oberhaunstadt und Etting|= Folge 31
➜ Naturdenkmal Nr. 25|zwei Eschen|östlich von Unterhaunstadt|= Folge 20
➜ Naturdenkmal Nr. 26|Nr. 27|zwei Linden|Kirche Pettenhofen|= Folge 14
➜ Naturdenkmal Nr. 28|Eiche|nördliches Unsernherrn|= Folge 27
➜ Naturdenkmal Nr. 29|Linde|Kirche Winden|= Folge 24
➜ Naturdenkmal Nr. 30|drei Linden|südlicher Ortseingang Zuchering|= Folge 22
➜ Naturdenkmal Nr. 31|Eiche|südliche Donauauen, nördlich Herrenschwaige|= Folge 15
➜ Naturdenkmal Nr. 32|Eiche|südöstliches Gerolfing|= Folge 13
➜ Naturdenkmal Nr. 33|Eiche|Schulhof der Gnadenthal-Schulen|= Folge 35
➜ Naturdenkmal Nr. 34|Platane|Schulhof auf der Schanz|= Folge 03
➜ Naturdenkmal Nr. 35|zwei Flatterulmen|südlicher Luitpoldpark|= Folge 23
➜ Naturdenkmal Nr. 36|Rotbuche|nördlicher Luitpoldpark|= Folge 17
➜ Naturdenkmal Nr. 37|Graupappel|nördwestlich von Unsernherrn|= Folge 25
Alle haben ihre eigene Schönheit, ihren eigenen Zauber. Ich will mich für keine Lieblinge entscheiden. Müsste ich – es wären spontan Nr. 6, 9, 19, 29 und 36.
Die Serie wurde mit der Notiz zu Nr. 33 am Beginn der Woche vollendet. Ich werde ganz sicher nicht wenige dieser wunderbaren Geschöpfe weiter besuchen. Auch um Fotos zu anderen Jahreszeiten zu machen. So wie beispielsweise bereits von Nr. 9 oder 19. Im Übrigen – man könnte auch die Naturdenkmäler in den umliegenden Landkreisen Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen in Angriff nehmen … 😉
Die Stadt möchte ich herzlich bitten, Ausschau nach weiteren Kandidaten zu halten. Mir fallen dazu sogleich einige Eichen am Baggersee, eine Pappel auf der Fohlenweide, oder verschiedene Platanen am Nordufer der Donau (Schloßlände) ein. Und natürlich die Platanen auf der Südseite des Münsters.
„Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das Einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens“ – so Hermann Hesse.
(35) ᐊ Naturdenkmäler in Ingolstadt