Ging es für den ersten Teil der kleinen Fischserie von Ingolstadt aus die Donau aufwärts, geht es heute donauabwärts. Nach Pförring. Das liturgische Jahr kennt zwei Hochzeiten für Fisch: Den Aschermittwoch (tatsächlich mein Besuchstag vor Ort!) und – tempus fugit, heute beginnt bereits die Karwoche – der Karfreitag.

Der Kelsbach liefert der Fischzucht Tyroller frisches Wasser.

An dieser Stelle eine Abschweifung. Der Bach entspringt als oberer Kelsbach nordwestlich von Kasing. Irgendwann versickert er – tritt aber aus der Kelsbachquelle am westlichen Ende von Ettling in einem Quelltopf wieder zu Tage.

Jetzt wird es spannend. Bei dieser Quelle scheint es sich um einen Schauplatz im Nibelungenlied(!) – den „schönen Brunnen“ – zu handeln. Zum Plot: Die Nibelungen zogen durch Bayern auf ihrer Reise an König Etzels Hof. An der Hochwasser führenden Donau kamen sie zunächst nicht weiter: „Er [Hagen von Tronje] suchte hin und wieder nach einem Schiffersmann. Da hört‘ er Wasser rauschen; zu lauschen hub er an. In einem schönen Brunnen that das manch weises Weib: Die gedachten da im Bade sich zu kühlen den Leib“ (Strophe 1592). Die beiden „Meerweiber“ prophezeiten Hagen den Untergang der Nibelungen und wiesen ihm den Weg zu einem Fährmann. Man setzte über die Donau. Kriemhilds Rache entgegen …

Noch in Pförring mündet der untere Kelsbach in einen Altarm der Donau. Über ein solches Storytelling verfügt nicht jeder Fischbetrieb …

Die vitalen Gewässer von Margot und Manfred Tyroller findet sich hier: Ettlingerstraße 2, 85104 Pförring. Und natürlich auf meinem Einkaufszettel (gar mit einen ★ versehen). Da es keine Website gibt – die Telefonnummer: 08403/695

Margot und Manfred Tyroller

„Shake the hand that feeds you“ – die beiden sind hochsympathisch und pflegen dazu eine beruhigende Offenheit im Umgang mit ihrem Handwerk. Fischnachwuchs züchten sie nicht (mehr) selbst, lässt mich Fischwirtschaftsmeister Manfred Tyroller wissen. Die einjährigen Setzlinge kommen von verschiedenen Züchtern aus Bayern zu ihm.

Wenn der Virus endgültig in die Knie gegangen ist, wird Slow Food Ingolstadt einen kulinarischen Besuch bei den Tyrollers organisieren. Ist so gut wie ausgemacht – Vorfreude!

Lebenslanges Lernen: Das Berufsbild des Fischwirts vereint seit 1972 die ehemaligen Berufe Fischer und Fischzüchter. Für Fischwirte besteht nach zweijähriger Berufspraxis die Möglichkeit der Qualifizierung durch die Prüfung zum Fischwirtschaftsmeister.

Bachforellen, Lachsforellen (= Regenbogenforellen) und Saiblinge gibt es das ganze Jahr über fangfrisch und küchenfertig ausgenommen.

Dazu auch grätenfrei filetiert

oder über Buchenspänen heiß geräuchert. Das Pfefferfilet ist besonders köstlich!

Auf der Fahrt nach Pförring von Ingolstadt kommt man an Vohburg vorbei. Treue Leserinnen und Leser wissen um meine Neigung zu Fischmotiven. Eine schöne Gelegenheit hier ein Werk von Lucian Binder-Catana hochzuhalten. Er lebt und arbeitet in Vohburg. Erinnerlich inspirierte ihn dazu ein Szene auf einem Fischmarkt in Südfrankreich. Ich erwarb es 2013:

Wieder zu Hause folgten geschätzte Rituale und gepflegte Routinen:

(1) – Fisch aus der Region – (3)

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