Meine Serie geht in den vierten Teil! Hier der Beginn. Diesmal lief mir die Herde tatsächlich zufällig über den Weg. Vorletztes Wochenende – nach einem köstlichen Mittagessen bei einem ganz heißen neuen Kandidaten für den Slow Food Genussführer (wird derzeit nicht verraten) – wollte die Familie noch einen ausgiebigen Spaziergang machen. Es ging Richtung Wellheim. Plötzlich tauchte auf einer Stallung dieses Schild auf:

Der Spaziergang wurde (natürlich) umgehend modifiziert. Es folgte eine Umschreitung der wunderschönen, großzügigen Weidefläche (11 Hektar).

Wir befinden uns im sogenannten Urdonautal. Zwei Millionen Jahre lang floss die Urdonau, von Süden her kommend, durch das Wellheimer Trockental ins heutige Altmühltal ab. Ich wusste, dass in dieser Gegend ein spezielles Beweidungsprojekt auf einem Niedermoor am Werk ist und wollte mir das auch schon länger ansehen. An diesem Tag ging – Fortuna sei Dank – wahrlich kein Weg mehr daran vorbei. Hier grasen Heckrinder. Eine in den 1920er Jahren entstandene Hausrinderrasse; dem Auerochsen (seit 1627 ausgerottet) wohl (streitig diskutiert) nicht unähnlich.

Wir zählten 23 Tiere. Begonnen wurde im April 2014 mit einem Jungstier, vier Färsen und einer Mutterkuh mit Kalb. Die Beweidung erfolgt (ohne Zufütterung – Ausnahme Heu bei geschlossener Schneedecke) ganzjährig. Hier finden sich weitere Infos zu diesem schönen Vorhaben.

Wie man dem Projektziel unter anderem entnehmen kann, sollen „Tiere aus dem Überhang der Zucht als qualitativ hochwertiges Produkt in Form von Fleisch und Wurst vermarktet werden“. Und aktuell (unter Perspektiven für 2018) heißt es: „Der Aufbau einer entsprechenden Vermarktungsschiene „Urdonautaler-Auerochsen“ in nahegelegenen Gaststätten und Hotels gehobener Klasse sowie Metzgereibetrieben muss jedoch durch verschiedene Akteure zukünftig noch intensiv vorangetrieben werden.“ Zu seiner Arche des Geschmacks formuliert Slow Food die Idee dahinter so: „Essen, was man retten will!“ Ich kenne zur Stunde keine Einkaufsquelle. Vielleicht meldet sich jemand mit einem Kommentar dazu. Im Donaumoos (in der Nähe von Sandizell) bei der „Weidegemeinschaft Pfaffenfeld“ (von hier stammt der Grundstock der Herde in Wellheim) scheint man da weiter zu sein. Siehe da. Leider fehlen aber auch hier konkrete Einkaufsquellen, bzw. Wirtshäuser, die Heckrind auf der Karte haben.

Und jetzt nehme ich Euch noch einmal um die Weide mit:

Die Herdensuche wird fortgesetzt.

8 Kommentare

  1. Author

    Servus Hubert Stähle. Da muss ich leider passen. Übernachtungsmöglichkeiten unmittelbar vor Ort kenne ich keine. Eichstätt (hier) und Neuburg (hier) wären meine nächste Wahl.

  2. Grüß Gott, miteinander.
    Am 11.Mai ’22 fuhr ich von Kapplerbräu Altomünster auf Landstraßen zu Wurmbräu in Bieswang-Pappenheim. Kam durch Bergen, nach Wellheim – und sah die Urdonaurinder im Schutteltal: ein wunderschöner Anblick in traumhaft-unspektakulärer Landschaft.

    Kann mir jemand dort ein schönes Hotel „verraten“, wo es auch Gerichte von diesen Rindern gibt?
    Herzlichen Dank im voraus.

  3. Ein erster Auerochse wurde nun per Weideschuss der Herde entnommen. Gastronomisch kann man das Fleisch im Landhotel zur Jurahöhe in Hard und im Neuwirt in Neuburg erfahren.
    Bei uns im Laden bieten wir Hüfte und Filet vom Auerochsen an. Zusätzlich haben wir Burgerpattys vom Auerochsen gemacht. Die gibt es tiefgekühlt in unserer Filiale an der Eriagstraße 8. Die Burgerpattys gibt es jetzt schon.
    In Gastronomie und Laden wird der Auerochse Anfang Dezember zu finden sein.

  4. Author

    Ilsa – ich kenne Ihre Herde nicht. Kaltenherberg ist (aber) für mein regionales Projekt um Ingolstadt zu weit…

  5. Hallo
    Uns haben Sie vergessen 😩
    Wir haben eine große Herde
    * Galloway * in Kaltenherberg
    Haben Sie diese noch nicht gesehen ??
    Bei Schüchl ……

  6. Tolle Bilder. Das macht tatsächlich Lust auf mehr! Danke dafür. Dirk

  7. Lieber Michael,

    vielen Dank für die Eindrücke dieses wunderschönen Rundgang durch das Urdonautal und die Porträts dieser einmaligen Auerochsen!
    LG Michael

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