Die Bärlauchzeit 2017 ist ja schon länger durch. Zumindest die klassische Ernte betreffend. In der Folge bot sich aber noch eine limitierte Spielart. Es geht um die Blütenknospen, auch „Falsche Kapern“ oder Bärlauchkapern genannt. Das Zeitfenster dafür ist jedoch nur sehr kurz. Die Knospen sollten bereits voll ausgebildet sein, aber noch nicht geblüht haben. Das erwischt man nicht so leicht. Dieses Jahr hat es endlich geklappt! Wir waren zur richtigen Zeit – 15. April – am richtigen Platz – Gerolfinger Eichenwald:
Zunächst ordentlich gewaschen, habe ich sie auf kleinere Gläser verteilt und diese dann mit einem aufgekochten Sud aus Weißweinessig, Zucker und Lorbeerblättern aufgefüllt. Gute zwei Wochen haben sie durchgezogen. Die nach wie vor bissfesten Knospen landen jetzt peu à peu mal auf dem Butterbrot, im Salat oder Frischkäse oder begleiten die Brotzeit einfach so.
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings werde ich den Sud nächstes Jahr besser abschmecken – er ist mir heute zu essiglastig. Dazukommen werden deshalb Senf-, Piment- und Pfefferkörner sowie etwas Salz und mehr Süße in Form von Honig. Außerdem werde ich den Weißweinessig mit Apfelessig und Aceto balsamico mischen.
Lieber Michael,
meine Blütenknospen habe ich so veredelt:
Topf Wasser (ca 2 L) mit 1/2 L Apfelessig und 500 g Zucker aufkochen, Blütenknospen rein und blanchieren (bzw. schon 2- 5 Min. kurz köcheln lassen – die sind dann sicher nicht mehr so bissfest wie bei Dir 😉 ). Abseien. Frischen Knoblauch in feine Scheiben schneiden, gut salzen und in Olivenöl etwas ziehen lassen. Pomodori (getrocknete in Öl eingelegte Tomaten aus dem Glas) klein schneiden. Alles zusammen mischen (Kapern, Knoblauch, Pomodori) und mit Salz, Pfeffer und Bruschettagewürz kräftig würzen. Dann reichlich gutes Olivenöl drüber (auch das Öl der Pomodori mit verwenden), alles gut umrühren, in Gläser füllen und oben mit Öl abschließen. Hält bei mir monatelang.
Variante: grüne und gelbe Zucchini klein würfeln und mit den Kapern im Essigwasser blanchieren und alles wie oben weiter verarbeiten. Ergibt eine leckere bunte Antipasti 🙂
Schönen Gruß aus dem Chiemgau (wir gehen übermorgen noch Kapern UND Bärlauch holen – dort wo die Sonne gut hinkommt blüht er schon, dort wo es sehr schattig unter den Bäumen ist, sind die Knospen noch zu)
Anita
Sehr gute Idee!
Bereichert enorm meine falsche „Kapernreihe“ nach Löwenzahnknospen, Kapuzinerkressesamen- und Blüten.
In mein Sud kommt kein Honig, bestimmt etwas mehr Salz und einiges an Pfefferkörnern.