Wer sein Brot aus dem Verkaufsschlitz eines Discounter-„Back“automaten bezieht, lebt vom Bäcker-Handwerk (leider) sehr, sehr weit entfernt. Seine Distanz zum Müller-Handwerk ist unermesslich…

Woher kommt das Essen? Wer hat es bei seiner Reise auf unsere Teller wie begleitet? – das will der Slow Foodler wissen. Dem spürt er mit Neugier und vor allem Lust nach – will er doch mit Freude den Reichtum der Schöpfung bewahren. Auf dem Weg zur Brotwerdung – als Bindeglied zwischen Bauer und Bäcker – kommt der Müller ins Spiel. Was ist der mit Abstand häufigste Familienname in Deutschland? Genau. Allein daran mag man seine Bedeutung ermessen. 2012 besuchte Slow Food Ingolstadt die Lehenmühle in Niederlauterbach – Bericht dazu lesen! Und selbstverständlich saß deshalb letztes Jahr bei unserer Veranstaltung Reines Brot auch ein Müller mit am Tisch.

Vor drei Wochen gönnten wir uns zum Thema eine Auffrischung. In Rechtmehring beim Besuch der großartigen Drax-Mühle. Hier am Hochhauser Bach wird seit mindestens dem Jahr 1534(!) gemahlen.

Monika Drax – die kluge, charmante und hellwache Chefin – führte uns durch die Stockwerke ihres Reichs. Erklärte uns ihre Berufung im Spannungsfeld zwischen Handwerk, Tradition und Qualität. Dabei erfuhren und erlebten wir, was am Ende g u t e Mehle ausmachen.

Müllerin Monika Drax

Selbstverständlich kennt sie alle ihre Getreidebauern aus der Region persönlich und pflegt eine enge, vertrauenswürdige Partnerschaft mit ihnen. Darunter sind viele Bio-Bauern (Demeter, Naturland, Biokreis-Ostbayern und Bioland). Und sie hält – es lebe die Vielfalt! – alte Getreidesorten (z. B. UrDinkel (Oberkulmer Rotkorn), Einkorn, Emmer, Kamut, Rotkornweizen, Gelbmehlweizen oder Lichtkornroggen) wieder hoch.

Wer es nicht in den herrlichen Mühlenladen schafft, dem sei der Online Shop empfohlen.

In beiden kann man übrigens die wunderbaren Bücher von Lutz Geissler erstehen. Er schreibt den deutschen Brot-Blog – mit solchen (lesen!) Weisheiten:

Ein herzliches Dankeschön an Frank Martin Wille für die Idee und Organisation unseres Besuchs! Und nicht nur das – zur frühen Morgenstund hatte er auch noch etwas Köstliches vorbereitet:

Dazu Leckereien von Monika Drax:

Gleich dreifach im Bilde erklärte die Müllerin ihre Mitgliedschaft bei Slow Food 🙂 Herzlich willkommen – es ist uns eine Ehre solche Mitstreiterinnen zu haben!

Foto: Frank Martin Wille

Es folgte noch eine Einkehr in einem vernünftigen Wirtshaus: Zum Vaas in Forstinning. Wirt Johannes Bauer weiß zwischenzeitlich auch richtig mit Auszeichnungen umzugehen:

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