Will man gleich mehrere Flaschen Weißwein zum Greifen nah am Start haben – auch dem Verzicht auf ein Opfer gebührt seine Zeit – geht nichts über eine ausreichend große, mit kaltem Wasser und Eis gefüllte Schale. Und diese darf gerne gefallen. Patina kommt mir entgegen. Ich vermeide in diesem Feld daher beständig das „harte“ Neue, suche Gebrauchsbewährtes mit seinen Spuren. So etwas fehlte im Haushalt.

Zur Abhilfe begab man sich in Ingolstadt vor langer Zeit am 1. Sonntag im Monat in den Schutterhof und am 3. Sonntag in der Herrenschwaige bei Hagau. Dort war dann immer Flohmarkt. Trödelmärkte mit diesem Tiefgang gibt es heute auf der Schanz leider nicht mehr.

Abschweif – warum heißt der Flohmarkt eigentlich so? Die Maus gibt die Antwort ➜ „Die Bezeichnung „Flohmarkt“ ist eine Übersetzung aus dem Französischen – „marché aux puces“. Der Begriff verbreitete sich Ende des 19. Jahrhunderts in Paris. Auf solchen Märkten konnte man Gebrauchtes aller Art kaufen, auch Kleidung, in deren Falten sich oft nicht nur Schmutz, sondern auch Ungeziefer versteckte. Zudem herrschte auf diesen Märkten oft großes Gedränge – auch so konnten sich Menschen ungewollt den einen oder anderen neuen Floh einfangen.“ (Quelle: WDR 2/Frag doch mal die Maus).

Aber in Pfaffenhofen! Ich habe ihn hier schon einmal hochgehalten. Er tagt jeden 4. Sonntag im Monat von 6.00 bis 14.00 Uhr auf dem Volksfestplatz ➜ Termine.

Ende April wurden wir fündig. Es folgte ein kurzweiliger Handel mit abschließendem Münzwurf. Deal. Messing versilbert, doppelwandig, wohl aus Massachusetts/USA, +/- 50 Jahre alt. Mehr Krempel als Kunst – für unsere Zwecke genau richtig. Mit der Reinigung verstärkte sich die Zuneigung. Was sich darin wohl schon alles abgekühlt hat? Zwei Grüne Veltliner von Herbert Zillinger besorgten die gelungene Einweihung bei uns.

3 Kommentare

  1. Author

    Danke Kaltmamsell. Und so ging dann vielleicht der ein oder andere „Picasso“ über den Tisch …

  2. Wunderschön!
    (Auch die Erinnerung, wie ich als Jugendliche oft im Morgentau zum Flohmarkt in die Herrnschwaig radelte, dort die größten Teile meiner ersten Haushaltsausstattung kaufte – die Wermuth-Gläser nutze ich immer noch – und so legendäre Dialoge erlebte wie: „Wos is na des?“ „Woaß i ned. Kost a Fuchzgerl.“)

  3. Schöne kleine Geschichte.

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