Die Firma Weltquartett hat verschiedene absonderliche Kartenspiele entwickelt – siehe hier. Es ist häufig keine schlechte Idee, ganz und gar unlustigen Dingen bewusst mit Humor zu begegnen … Bei einem kürzlichen Besuch in Eichstätt – der Grund dafür ist einer gesonderten Notiz vorbehalten – habe ich den bemerkenswerten Krimskrams-Laden Franz Xaver entdeckt. In der dortigen Auswahl steckt viel Mühe und Geist.

Als Beute habe ich mir zwei Sachen gegönnt. Einmal dieses Quartett:

Gestern Abend haben wir es sogleich ausprobiert. Was soll ich sagen? Ich habe – dem Thema wahrlich angemessen – verloren! Ehrenwort. Meine beiden Mitspieler halte ich – man will ja nicht kompromittieren – bedeckt.

Und dieses Schweinderl. Es ist nicht alleine zu Hause. Ich bekenne eine kleine Schwäche für Tierskulpturen aus Metall:

Seht ihr den unversehrten(!) Ringelschwanz? Leider ist er nur ganz, ganz wenigen Schweinen in unserem Lande vergönnt. Womit wir ruck zuck bei Clemens Tönnies und seinen Unappetitlichkeiten wären. Ich nehme ihn mal als tagesaktuelles Role Model. Auf dem Trikot von Schalke 04 (Tönnies ist dort Aufsichtsratsvorsitzender) steht übrigens Gazprom

In vielen Diskussionsbeiträgen hört man zur Stunde, dass man davon persönlich nicht betroffen sei. Man kaufe nämlich nur beim Metzger seines Vertrauens. Das ist sehr löblich. Schaut euch auf dem Blog um – der gute Lebensmittelhandwerker ist mein Freund! Trotzdem will ich hilfsweise die Sinne schärfen. Wenn von Vertrauen die Rede ist, dann seid ihr bitte sicher im steten Gespräch mit diesem Metzger („Shake the hand that feeds you“). Und wisst deshalb genau, dass er bestens darüber im Bilde ist (aus wieder eigenen steten Gesprächen), welcher Landwirt wo und wie seine (welche) Tiere (Rassen) hält und füttert. Wie sie zur Schlachtung kommen und wie diese abläuft. Regionalität ist dabei gar nichts, wenn sie sich nur darauf beschränkt, dass der Produzent halt um die Ecke ist – siehe z. B. hier. Die Frage ist immer, was macht er da um die Ecke? Und weil er so nah ist, gilt es dort nachzusehen – beginnend mit dem Metzger. Beim verdorbenen Clemens Tönnies kann man nicht nachsehen … Aber wir wissen jetzt, wie er mit Menschen umgeht. Wie wird er es dann mit den Tieren halten? … Wichtig! Als einer der größten Fleisch- und Wurstproduzenten Europas beliefert er eine Unmenge von (kleinen) Metzgereien mit Rohware … Botschaft angekommen?!

Noch ein praktisches Beispiel. Auf dem Platz vor der Hohen Schule in Ingolstadt wird gerade ein kleiner temporärer „Biergarten“ errichtet. Mit dabei eine Wurstbraterei. Diese geht erfreulich auf Sendung – seht her:

Gegenwärtig leider immer noch die Ausnahme. Schaut euch dazu einfach mal bei Imbiss- und Wurstbuden um (hier eine grandiose Ausnahme). Aber wie oben beschrieben, gilt es diese Infos jetzt mit Leben zu befüllen. Von der Wurstbraterei habt ihr nichts zu befürchten, im Gegenteil – sie lädt ja mit diesem erfreulichen Schild förmlich zum Gespräch ein. Mir ging, ich darf das subjektiv-beispielhaft einmal sagen, folgendes durch den Kopf: Bäcker Max Kuttenreich – top! Ich bin im steten Gespräch mit ihm 😉 Gemüse Ganz – ein Großhändler mit Sitz in Ingolstadt, der sich an Großabnehmer richtet. Metzgerei Geyer (Fleisch- und Wurstwaren Beyer UG&Co.KG) mit Sitz in Ingolstadt. Auf deren Website ist zur Stunde (24.06.2020) nichts über deren Produkte zu erfahren. Botschaft angekommen?!

Es gibt noch viel zu tun. Schizophrenes Angebot einer Ingolstädter Wirtschaft am vergangenen Montag: „XL Schnitzel mit Pommes für 6,90 EUR.“ Brettlbreit auf facebook. Die tödliche Liaison von ganz viel für sehr wenig … Ein Elend für alle Beteiligten.

Weil ich oben die (fossilen) Trikotagen von Schalke 04 erwähnt habe. Der SV Werder Bremen ist sich nicht zu blöd seit Jahren gar mit dem Aufdruck „Wiesenhof“ zu spielen – arrrgh. Kleiner Trost. Am kommenden Samstag könnte es mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga klappen …

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