Es ist Mai geworden. Die Lust auf Spargel war wirklich nicht mehr zu bändigen! Also ging es gestern bei fürwahr Aprilwetter auf Landpartie – na wohin wohl? – nach Linden zum Spargelhof der Familie Rehm. Kenner nehmen sich Zeit – auf beiden Seiten, Bauer und Kunde. Der Augenschein plastikfreier Felder ist saisonbedingt sogar Startbild auf meinem Telefon. Lagebericht von Josef Rehm: Alles – trotz Virus – gut in diesem Jahr. Die fehlende Nachfrage aus der Gastronomie wird prächtig vom Endverbraucher aufgefangen. Ein bisserl mehr Regen wäre schön.

Josef Rehm
Ein gebotener gelber Kunststoffrest.

Die Serie „Beim Grasen der Rinder“ – ab hier – mahnt mich auf der Rückfahrt (endlich) auch zwei weitere tierische Sozialverbände aus dem Donaumoos aufzunehmen. Einmal die in Kaltenherberg (bei Brunnen) grasenden Galloways. Auf einer Weide tummelten sich gestern die Jung-, auf der anderen die Alttiere. Hat jemand Infos zu diesem landwirtschaftlichen Betrieb?

Weiter Richtung Pobenhausen liegen rechterhand Teppiche von „Gewöhnlichem Reiherschnabel“:

Notabene Schnabel – plötzlich ein Klappern: Meister Adebar!

Nach Pobenhausen die zweite – sehr stattliche – Herde: Angusrinder. Sie gehört Manfred Wagner. Sein Betrieb ist von Naturland zertifiziert. In Tellernähe betrachtet sich ein Ochse von hier genau so. Liebe Leute – das Gute, Saubere und Faire liegt so nah:

Beuteschwer wieder zu Hause wurde geköchelt. Eine Spargelsuppe und weißen Ofenspargel mit Salsa (Tomaten, Schalotten, Knoblauch, Basilikum, Olivenöl, Salz und Pfeffer). Dazu eine nicht auszumachende Frage: Welcher ist besser – Silvaner vom Buntsandstein oder vom Muschelkalk? Beides Ortsweine von Bickel-Stumpf. Ich meine ja es steht 51/49 für den Buntsandstein. Heute und morgen gibt es die Spargelsorten Violetta (purpur), und Ariane (grün). Einmal wohl „klassisch“ (mit Kartoffeln, Schinken und Sauce Hollandaise) und dann mit Tafelspitz. Spargelzeit!

4 Kommentare

  1. Author

    @ Felix: Danke! Die sind von Schott Zwiesel – Serie „Sensa“.

  2. Author

    @ Claudia Bernhardt: Mir gefällt die Slow Food Bewegung nicht zuletzt deshalb so gut, weil sie bereits in ihren drei Grundprinzipien zum Essen – „gut“ (soll qualitativ hochwertig und schmackhaft sein), „sauber“ (nachhaltig und umweltschonend produziert) – mit „fair“ den sozialen Aspekt explizit betont. Und dieser Aspekt geht freilich in beide Richtungen, zum Konsumenten (Ko-Produzenten!) und zum Produzenten (= accessible prices for consumers and fair conditions and pay for small-scale producers). Essen ist – das können wir glaube ich unstreitig festhalten – in unserer sogenannten ersten Welt sehr billig. So beträgt sein Anteil (mit alkoholfreien Getränken) an den privaten Konsumausgaben z.B. in Deutschland (nur noch) 10,8% (2018). Dies geht zu Lasten der Böden, des Grundwassers, der Luft, der Biodiversiät, der Tierhaltung, der kleinen familiengeführten Betriebe, des Lebensmittelhandwerks, der Berufsausbildung, des Geschmacks, der Gesundheit, etc. Wenn wir das nicht wollen, muss Essen seinen Wert und damit Preis haben. Mir hilft immer, die Preisfrage auch unter dem Aspekt der Prioritätensetzung zu sehen. Was ist mir meine Nahrung wert und was kommt in der persönlichen Budgetverteilung vor ihm?

    Zum Spargel. Die Saison ist noch lang (bis 24. Juni!) und soeben immer noch in der ersten Halbzeit. Ab Mitte Mai purzeln die Preise kräftig. Irgendwann bekommt man ihn – auch in guter Qualität – sprichwörtlich „nachgeschmissen“. Seinem Genuss („hat lecker geschmeckt“) sollte nicht wirklich etwas im Wege stehen?!

    Weiterführend – auch zum sozialen Aspekt – die „Erklärung von Chengdu“, verabschiedet von den 400 Slow Food-Delegierten des VII. Internationalen Slow Food-Kongresses (China, 29. September bis 1. Oktober 2017) – siehe hier.

  3. Schöner Artikel 🙂 welche Weingläser sind das denn?

  4. Gefällt mir Alles sehr gut, nur gibt es halt sehr viele Menschen, die sich das nicht leisten können. Ich saß 1989 in Rom und habe gegen diesen Globalisierungswahn, sprich Mc D…. wollte an der spanischen Treppe in Rom ein „Restaurant“ eröffnen., protestiert. Slow Food war geboren und ich war jahrzehntelang eine glühende Anhängerin. Ich setze mich seit 3 Jahrzehnten mit Ernährung auseinander und mein Credo war schon immer: Selber kochen, bio einkaufen. Ist ja manchmal nicht so einfach. Vor Allem, wenn die Kohle dazu fehlt. Leide an MS, der Staat gibt mir ein paar Almosen, bin in Rente. DAVON KANN MAN NICHT SLOW_FOOD-LEBEN!!! Das ist was für Gutverdiener!
    Ich kann mir natürlich Bio-Kartoffeln kaufen. WAS ich auch mache, sowas. Jo, ist ja auch ok. Dann koch ich die mit Butter. Macht ja auch satt. Aber Spargel??? Schade, hat früher, als ich noch gesund war und das Geld hatte, den zu kaufen, echt lecker geschmeckt. Game over.

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