Gestern Abend in der Galerie von Elfriede Regensburger (Hohe-Schul-Straße 8). Full House! Mittendrin Anton Baur und Petra Regensburger – Tenuta Santa Croce – präsentieren ihren neuen Rotwein: „Anton“ 2017. Ein reiner Cabernet Sauvignon. Momentan natürlich noch (viel) zu jung, die Tannine in heller Unordnung. Aber – das schmeckt sich bereits jetzt – der wird gut!
Heute gleich einen Blick in meinen Kelller geworfen. Da liegen noch jeweils ein 2011er (freu!) und ein 2015er:
Lieber Anton, auch wenn ich lästig falle bitte ich um finale Aufklärung: Als sortenreine Cabernet Sauvignons gab/gibt es bei Euch: Einen ohne Namen (von mir mal als „Klassiker“ bezeichnet), den Papavero, den Perbacco, den „Anton“ und dann auch noch den „Stasera“. Soweit ich weiß, stammt das jeweilige Lesegut aus demselben Weinberg. Was genau unterscheidet die Weine (abseits vom Geschmack)? Ich halte es für wichtig hier klare Abgrenzungen vorzunehmen. Und zu kommunizieren. Der Mensch denkt für gewöhnlich in Ordnungen. Der „Weinmarkt“ sowieso. Man will vergleichen. Sich, wie ich oben, bestimmte Vorräte anlegen und dann mit Freunden vielleicht eine Vertikale verkosten. Wann kann man sich also auf welchen Cabernet Sauvignon freuen? Und warum?
Diese beiden habe ich auch noch „gefunden“. Beim „Peònio“ ist die Sache klar. Er wird aus 100 % Sangiovese gekeltert:
Wow! Damit sind alle Fragen beantwortet. Danke!
Lieber padrone,
mille grazie für deine complimenti für unseren neuen „anton“!
Es freut uns, dass so viele unserer Jahrgänge in deinem Keller lagern.
Wäre interessant, was da sonst noch so alles liegt oder auch steht!
Gegen eine vertikale Verkostung unserer Weine spricht grundsätzlich nichts. Einen Trend in der Entwicklung der Trinkreife kann man sicherlich ausmachen. Ansonsten dient diese Art der Verkostung ja vorwiegend dazu, besonders gut und weniger gut gelungene Jahrgänge heraus zu filtern. Da wird es bei uns schwierig, da auf Santa Croce nur Weine aus guten Jahren den Weg in die Flasche und in unser Sortiment finden. Da wir selbst keltern und abfüllen, können wir es uns leisten, uns ausschliesslich auf die Qualität unserer Trauben zu konzentrieren und müssen weniger auf die Quantität achten. Gleichzeitig können wir in weniger guten Jahren, durch die Reduktion der Traubenmenge und viel Achtsamkeit in unserem 4 ha kleinen Bioweinberg vieles ausgleichen.
Unser Ziel ist es Weine zu produzieren, in denen man unser Terroir und den Ursprung wieder und wieder erkennt. Sonnenstunden, Regentage, Nord- und Südwinde tun dann das Übrige.
Im Lauf der Jahre haben sich verschiedene Linien herauskristallisiert. Der Papavero steht für einen trinkigen Wein – er soll ein fröhlicher, unkomplizierter Begleiter sein, mit dem man schnell gut Freund wird. Der Perbacco ist widerspenstig, er schmeichelt nicht und sucht die Konfrontation. Lässt man sich auf ihn ein und nimmt sich Zeit, kann man neue Welten ergründen. Der Peònio steht für eine besondere Rarität. Im Fall des Jahrgangs 2015 für unseren ersten reinsortigen Sangiovese, der uns sehr glücklich macht. Der anton ist körperreich, opulent und tiefgründig. Ihn keltern wir nur in Spitzenjahren aus den Trauben der besten Lage (Steilhang) und ausschließlich den Anton bieten wir in der Magnum-Sonderedition an.
Vom anton gibt es bisher drei Jahrgänge. Der 2011er (100% Cabernet Sauvignon) kommt aus einem Spitzenjahr mit der richtigen Regenmenge, warmen Temperaturen und einem trockenen Herbst. Daraus resultierten massivere Tanninmengen, aber zugleich ein prächtiges Potenzial. Der 2015er (50% Cabernet Sauvignon/50% Sangiovese) entstammt ebenfalls einem ausgezeichneten Jahr. Der Sommer war zwar sehr heiss, aber wir konnten durch eine frühe Lese reagieren und kerngesunde, hocharomatische Trauben ernten. Dann gibt es noch den 2017er (100% Cabernet Sauvignon), den jüngsten anton; er entspringt einem extremen Jahr mit Spätfrost und Trockenheit. Da gab es zwar Mengeneinbußen, aber das was wir ernten konnten, hatte eine beeindruckende Qualität.
Selbstverständlich keltern wir in Spitzenjahren nicht ausschliesslich den anton, sondern auch den einen oder anderen Papavero, Peònio oder Perbacco.
Gleichzeitig brechen wir mit unserem jungen Önologen-Team immer wieder zu neuen Ufern auf. Diesen Frühling durften wir unseren ersten Spumante Brut Nature köpfen und aktuell reift unser erster komplett schwefelfreier Rosso im Fass. Wie der dann heissen wird, wissen wir noch nicht. Aber wir werden bestimmt einen schönen Namen für ihn finden…
Wir würden uns sehr freuen, wenn Du bei unserer nächsten Degustazione wieder mit dabei bist!