Ich will den Freunden in München nicht vorgreifen. Aber es dürfte nur eine Frage der Zeit sein – dann ist diese feine kulinarische Stätte sicher im Slow Food Genussführer zu finden. Ich schwärme vom Wirtshaus Zur Schwalbe in der Schwanthalerstraße 149. Eigentlich sollte dort ja erst letztes Wochenende – nach der Braukunst Live! – meine Premiere sein. Die Umstände hatten es anders gefügt. Es gab sozusagen bereits eine Generalprobe … Und die war sehr gut. Also kehrte ich mit Vorfreude zurück!

Die Schwalbe ist ein altes, typisch Münchner Vorstadtwirtshaus. Dunkles Wandholz, dunkle Holzstühle, helle Holztische. Zeitlos schön – geadelt mit Augustiner vom Fass:

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Zu seiner Historie kann ich nichts sagen. Seit Ende Januar jedenfalls gibt es hier einen neuen Pächter. Und dieser, das ist der Angelpunkt der Geschichte, steht auch an den Töpfen! Es ist Karl Ederer. Er hatte 1995 in seinem Restaurant Glockenbach einen Michelin-Stern. Zuletzt führte er das Ederer bei den Fünf Höfen. Unbedingt erwähnenswert – 1992 half er federführend beim Aufbau des Bio-Restaurants Schweinsbräu in den legendären Herrmannsdorfer Landwerkstätten. 2012 traf ich ihn einmal auf der Slow Food Messe in Stuttgart. By the way: Der diesjährige Markt des guten Geschmacks steht unmittelbar vor der Tür. Bitte vormerken: 09. bis 12.04.2015.

Ederer ist ein Koch wie ich ihn mir wünsche. Die Ausgangsprodukte, die Qualität der Rohstoffe stehen bei ihm im Mittelpunkt. Solche entsteht ausschließlich s l o w … Er hält das Handwerk hoch, die Tischkultur, die unbedingte Saisonalität und verneigt sich vor den Regionalküchen. Schnörkellos, immer wieder neu interpretiert – eine schöne Analogie zur klassischen Musik. Von ihm stammt der Begriff „Heimat Food“. Sein 2010 erschienenes Buch hatte ich sofort in Händen und darf es hiermit unbedingt empfehlen:

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Im Buch fand ich auch diesen klugen Satz des amerikanischen Lyrikers Robert Lee Frost: „Heimat ist der Ort, wo sie einen hereinlassen müssen, wenn man wiederkommt“. Wohin die schöne Reise geht, sagt einem auch sofort diese Auflistung. Sie ziert die alle zwei Wochen wechselnde Speisekarte:

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Wir genossen (unter anderem): Gebratener Kalbskopf mit Lauch und Champignons, gebratenes Freilandhuhn mit Wurzelgemüse und Kartoffeln sowie Schweinsbraten mit Spitzkraut und Kartoffelpuffer:

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Verbesserungsvorschlag: Es wäre schön, irgendwo im Lokal etwas über die Lieferanten zu erfahren – wer ko, der ko!

Natürlich hatte ich mir extra mein Buch von zu Hause mitgenommen. Das Signieren ist so eine Sache … dieser Eintrag ist mir aber wirklich etwas wert. Ein anständiges Wirtshaus. Ein Menschenrecht. Karl Ederer scheint angekommen zu sein …

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Am Nachbartisch saß übrigens unsere Mama … die Bavaria … die Luise Kinseher. Irgendwie hat mich das bestärkt, dass wirklich alles gut ist!

Der Biergarten soll sehr gemütlich sein. Schon wieder Vorfreude.

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