Wer wie ich ständig über genussfreie Fernsehbiere und Hopfenextraktbomben zetert, muss auch immer wieder Alternativen anbieten. Heute finde ich diese im nur ca. 40 km entfernten Abensberg (Landkreis Kelheim/Niederbayern). Drei Brauereien gibt es da: Kuchlbauer, Hofbräu Abensberg und Ottenbräu.

Es war letztes Jahr im Zug nach München, auf einer Fahrt zur Wiesn. Drei durch und durch glaubwürdige Männer schwärmten leidenschaftlich über mindestens 10 km – im Bummelzug! – vom Ottenbräu (keine Website, Schulhausplatz 2 a, 93326 Abensberg, Telefon: 09443/1348). Sowas ist für mich immer Ursache. Eine liebe Bekannte – aus Abensberg! – stellte mir dann in gleich sechs Disziplinen einen Kasten zusammen. Die Wirkung:

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Alle gut (das Pils fast). Fabelhaft das 1348 (ein dunkles Lager) und das Hefe-Weizen! Zur jährlichen Gillamoos braut Robert Neumaier, der Chef des Ottenbräu, noch ein Festbier für das eigene Ottenbräu-Festzelt. Dieses soll – die Herren im Zug! – geradezu spektakulär sein. Anfang September werde ich dazu also wieder berichten …

Dabei will ich den Braumeister auch gleich fragen, was es mit dem Spruch auf sich hat, der auf dem Rücketikett einiger Flaschen steht (kein Treffer von Google dazu will was heißen):

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Und noch eine Frage gilt es zu klären. Ottenbräu wirbt mit diesem schönen Spruch:

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Und bekam dafür 2011 sogar einen Preis „für bestes Bier mit neuer besonderer Werbung.“ Neu? Bereits seit Ende 2007 erfreue ich mich daran:

pilsner urquell
Quelle: www.pilsner-urquell.de

Wer hat da jetzt von wem?

6 Kommentare

  1. Author

    Damit dürfte dieser Punkt erschöpfend geklärt sein – Danke Markus! Vor diesem Hintergrund – „Liaba des Bier wia 100 Wasser“ – grandios! Der zweite Punkt – die Urheberschaft des „Ohne Lemon …“ – ist weiter offen.

  2. Servus,
    Celinas Erklärung ist die Richtige, da der Kuchlbauer direkt in Sichtweite zum Ottenbräu ist und dort nicht nur das Bierbrauen im Vordergrund steht (Kunsthaus, Hunderwasserturm, DaVinci und Zwerge) „reibt“ sich der Ottenbräu ein wenig am Abensberger Platzhirschen.
    So gibt es noch folgende Etiketten: „Liaba des Bier wia 100 Wasser“ oder „Unsere Kunst ist Bierbrauen“ „Kunst“ ist dabei unmissverständlich in der Schreibweise an das Kuchlbauer-Kunst-Haus angelehnt!
    Gruß aus Abensberg

  3. Author

    „Hier“ liebe Celina ist immer nachhaltiger als bei facebook 😉 Danke. Jetzt haben wir bereits zwei Erklärungen.

  4. Und auch hier nochmal: das bezieht sich mE auf den Zwergenspleen des Inhabers der Brauerei Kuchlbauer: die ganze „Bierwelt“ ist voll davon, ganz gruselige Teile, zT sogar animiert… Übrigens hat dies Friedensreich Hundertwasser dazu bewegt, den vom Kuchlbauer Chef so sehnlichst gewünschten Turm zu bauen: die beiden verband die Liebe zu eben diesen Zwergen. All dies durfte ich auf einem Betriebsausflug nach Abensberg (ein abgesehen von den Zwergen sehr charmantes Städtchen, übrigens), lernen.

  5. Vielleicht die Erklärung für Zwergenfreie Braustätte?

    Die Mühlbergsage
    995 n. Chr., als Kaiser Otto III Crossen dem alten Zeitzer Bischof Hugo II schenkte, war das ganze Elstertal sumpfig und die Elster ein breiter Fluss. Auf dem Nickelsberg, dem heutigen Mühlberg, soll in früheren Zeiten die Nickelsburg gestanden haben. Auf oder im Berg wohnten kleine Menschen, die Nickels genannt worden. Im Volksmund nannte man sie später Zwerge. Sie waren überall dafür bekannt, dass sie gutes Bier brauen konnten. Aber irgendwann sind sie fortgezogen und weil die Crossener das Bier aber schon immer sehr liebten, aber noch kein Braurecht besaßen, entstand die Mühlbergsage.

    Als in grauer Vorzeit die Zwerge noch auf dem Mühlberge wohnten und im Geheimen und auch auf Bitten bedrängter Menschen, welche unschuldig in Not geraten, halfen und sie unterstützten, da war es gut wohnen im Elstertal, wer ein Anliegen hatte, durfte es nur um Mitternacht an richtiger Stelle anbringen, früh war schon die Bitte erfüllt.
    Die Zwerge waren nun auch im Besitz einer berühmten und für die damalige Zeit sehr kostbaren und äußerst seltenen Braupfanne. Alle Orte, die um den Berg gelegen, liehen sich, so oft sie Bier brauen wollten, von den Zwergen die seltene Pfanne. Um Mitternacht trugen die Leute ihre Bitte am Berge vor, die kleinen Zwerge, welche sich auch unsichtbar machen konnten, schafften dann mit Zauberwort die Pfanne aus dem Berge hervor, so dass sie früh abgeholt werden konnte. Billig und bescheiden war der Mietpreis, welcher dafür gezahlt werden musste. Wenn des Abends die Pfanne wiedergebracht wurde, so stellte man einen Krug nebst hausbackenem Brote hinein. Die Zwerge waren mit diesem geringen Pfannenzins zufrieden und so ging es friedlich lange, lange Zeit.

    Einst als nun die von Tauchlitz die Pfanne geborgt hatten und wie sich’s gebührte, dieselbe mit Brot und Bier zurückgeschafft, stahl ein ruchloser, böser Mensch dasselbe aus der Pfanne und verunreinigte dieselbe noch dazu. Die Pfanne verschwand im Berge wie allemal, kam aber nie wieder zum Vorschein, weil die guten Zwerge über die bösen und undankbaren Menschen sehr erzürnt waren.
    (aus: Chronik für den Amtsbezirk Crossen a. E. von Eduard Fren und Robert Becker, um 1897, S.172/173; Rechtschreibung angeglichen)

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