Seit 26 Jahren darf ich. Noch nie habe ich in dieser Zeit auch nur eine Wahl ausgelassen. Und natürlich werde ich auch morgen meine Kreuze machen! Zu keiner Zeit ist es mir aber so schwer gefallen. Nicht das ob, sondern das wen… Sehr einfach beantwortet sich hingegen die Frage: Wen nicht? Bei einem gut erinnerlichen Wettbewerb unter Werbeagenturen zur allgemeinen Wahlmotivation vor vielen, vielen Jahren brachte es ein Vorschlag absolut genial ins Bild:

Wer die Demokratie links liegen lässt,

farbmix
braun

tritt rechts in die Scheiße. Alles gesagt.

Dieser Tage habe ich meinen Buben (9 Jahre) gefragt, wen er wählen würde. Seine prompte Antwort: „Den Rupert Ebner. Der ist der Einzige den ich kenne.“

Einleuchtend. Weil Rupert Ebner mein Freund und in Sachen Slow Food ein Seelenverwandter ist. Er hatte die CSU 2009 nach 38(!) Jahren verlassen und kandidiert zur Landtagswahl im Wahlkreis Oberbayern auf Liste 4 (Bündnis 90/Die Grünen), Platz 28. Außerdem ist er, ausgerechnet gegen Horst Seehofer, Direktkandidat im Stimmkreis 124 Neuburg-Schrobenhausen. Natürlich habe ich ihn auf der Rechnung! Seine (neue) Farbe wäre aber sehr weitgehend Neuland für mich … Und da beginnen nun die Schwierigkeiten. Darüber grüble ich seit Monaten. Es ist die beschwerliche Mischung von „ist doch eigentlich ganz einfach“ und „hochkomplex“. Der Preis für das beste Wahlplakat geht hingegen zweifelsfrei an die Grünen:

grün by

Abschweif. Am 29. September ist in Österreich die Nationalratswahl. Die dortigen Grünen haben dafür ein mühsames Plakat:

grün ö

Wir sind dumm. Wie alle Parteien und Politiker. Nur wir sind ein bisserl weniger dumm. Deshalb wählt uns. Selbstbestimmung zwischen Big Brother Container und Dschungelcamp. Weitergedacht nicht mal ungefährlich.

Zurück. Was freue ich mich ob meines brütens deshalb auf die Kommunalwahlen am 16. März 2014. Da darf (sinnvollerweise) munter und lustig kumuliert und panaschiert werden. Sogar die (direkte) OB-Wahl in Ingolstadt ist mit der Kandidatur von Veronika Peters (wieder) hochspannend.

Ich werde also morgen meine mir aktuell zurechtgelegte Farbpalette

farbmix2

ins Wahlklassenzimmer nehmen und mich voraussichtlich erst dort endgültig entscheiden. Gut, dass man dabei sitzt. En passant ist gleichzeitig auch die Bezirkstagswahl. Und in 8 Tagen Bundestagswahl … Wählen quält. Was bin ich aber glücklich und dankbar dafür es tun zu dürfen.

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2 Kommentare

  1. Ha, dasselbe wollte ich auch gerade über die Gaimersheimer Wahlkabinen schreiben 🙂

    Die Wahl wäre mir im Sitzen aber auch nicht leichter gefallen. Obwohl… es geht tatsächlich eher im Ausschlußverfahren – am Ende steht nicht die beste Wahl, sondern das kleinste Übel.

  2. Hallo Michael,

    hmmm, am Ende war es doch wieder sehr einfach…übrigens in Gaimersheim gab es keine Stühle, von wegen sitzen und grübeln…

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