Die besten Burger in Ingolstadt, so habe ich im Sommer 2011 hier geschrieben, gibt es im Golden. Davon ist nichts zu revidieren. Im Gegenteil! Das Golden hat sich kulinarisch in eine Richtung (weiter)-entwickelt, die beachtlich ist. Wir haben hier ein Musterbeispiel dafür, wie es Schritt für Schritt möglich ist, das Gastro-Elend der Stadt hinter sich zu lassen.

Zur Erinnerung: Im November 2010 eröffnete Wolfgang Kratzer in der Kupferstraße 28 sein Golden. Von Beginn an, setzte er zwei Schwerpunkte. Das Ambiente.

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Und die ausschließliche Verwendung von Bio-Rindfleisch für die Burger. Sehr positiv ist mir ebenfalls gleich aufgefallen (der Slow Foodler kann nicht anders), dass er die Burger-Brötchen von der kleinen familiengeführten Bäckerei Mirz in Zuchering fertigen lässt. Wer so was macht, ist eh auf dem Weg …

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In der Folgezeit sind wir oft zusammen gesessen. Und Freunde geworden. Immer wenn ich Wolfgang mein Herz in Sachen gutes Essen ausschüttete, hat er sehr aufmerksam zugehört und viele, viele Fragen gestellt. Von Zeit zu Zeit konfrontierte er mich dann mit hocherfreulichen Neuerungen. So flog relativ bald das Fernsehbier Heineken (kalt, gelb und nass reichen einfach nicht) aus dem ansonsten feinen Biersortiment des Golden. Zum Bio-Rindfleisch Discounter-Speck? Nicht mehr. Der Speck hat zwischenzeitlich, wie das Fleisch, eine Bio- oder Naturlandzertifizierung. Auch das Palmöl zum frittieren blieb auf der Strecke. Die Kartoffelstifte brutzeln seitdem in Sonnenblumenöl.

Und dann ging es Schlag auf Schlag. Ich möchte dabei keinesfalls unerwähnt lassen, dass hierzu der äußerst positive Einfluss von Gisela (Gisi) Braun – sie ist dem Golden in besonderer Form verbunden –  ebenfalls Wirkung zeitigte. Die Currywürste kommen nunmehr vom Ingolstädter Metzgermeister Joseph Huber. Die Eier, das Gemüse (soweit saisonal irgendwie möglich) und – was mich besonders freut – das Huhn vom Heindl-Hof aus Gerolfing. Applaus, Applaus! Am kommenden Freitag (23.08.) ist die kurze Sommerpause im Golden zu Ende. Dann erwarten den Gast (endlich) Informationen, die den Unterschied ausmachen:

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Neben dem in jeder Hinsicht konkurrenzlosen „Krabby Patty“ von Mr. Krabs (in SpongeBob) hat in unseren Breiten ein Crab-Burger (bisher auf der Golden Tafel) wenig Sinn. Wolfgang Kratzer bastelt deshalb derzeit mit Hochdruck an einem Fisch-Burger. Ein Prototyp mit geräucherten Forellen- und Saiblingsfilets (Aquakultur aus der unmittelbaren Region) hat mir schon mal ausgezeichnet gemundet – wir dürfen gespannt sein …

Nennen wir sie Baustellen. Produkte im Golden mit noch Luft nach oben; z. B. der Käse …

Das Golden ist inzwischen – wahrscheinlich aber schon immer – ein Gesamtkunstwerk. Aber seht selbst:

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Aus den USA hat sich Wolfgang Kratzer dieses Jahr zwei Army-Trucks organisiert und mit viel Einfallsreichtum und in akribischer (eigener) Kleinstarbeit zu Golden-Food-Trucks umgebaut. In voller Montur war der erste beim vergangenen Bürgerfest im Einsatz:

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Wer nach sich keine Sintflut ausmacht und noch dazu ein Stück Selbstachtung hat, wird zum Ergebnis kommen (müssen), dass es in Ingolstadt nur einen Burger-Laden gibt. Bei solchen Sätzen irre ich mich übrigens wahnsinnig gerne! Allein schon der lieben Vielfalt wegen. Wer also außer dem Golden noch einen kennt, möge ihn mir bitte, bitte mitteilen.

Für bald drei Jahre goldene Zeiten ein sehr herzliches Dankeschön!

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Golden. Kupferstraße 28, 85049 Ingolstadt. Tel: 0841-95399877.

Update (12.09.13): Und endlich gibt es jetzt auch eine Website. Gleich zwei! Zum Lokal und zu den Burger-Bussen.

Update (07.03.14).

9 Kommentare

  1. Der wundervolle Bericht veranlasste uns gestern das „golden“ zum Zwecke des Genusses eines der gelobten Burger zu besuchen.
    Beim Betreten des Geschäftslokals fiel uns der Charakter eines etwas unaufgeräumten
    und eher schmuddeligen Jugendzentrums als sehr unangenehm auf. Die Lagerstätten für des dortige Publikum kann ich beim besten Willen nicht als gastronomisch einladen bezeichnen, zumal das schummrige Licht diskret den wahren Zustand und Sauberkeit überspielte. Vielleicht gehört das zum Konzept. Einmal bis zum Ende gegangen, auch in den hinteren Räumen ,verspürten wir nicht das Verlangen an diesem Ort das Abendessen zu genießen. Kurzum: zum Verzehr der verheißungsvoll angebotenen Burger kam es nicht mehr.
    Als positiv zu bezeichnen waren beim Hinausgehen, oder besser gesagt beim fluchtartigen Verlassen des Lokal, die auf der Tafel angegebenen Angebotspreise.
    Résumé: Preise = gut, Speisenqualität = ???, Ambiente = Mantel des Schweigens.
    Zum guten Schluß folgten wir wieder einmal dem Genußführer 2014 von „slowfood“.

  2. Hallo, wir waren letzte Woche mit einer Gruppe Arbeitskollegen im Golden, und wir müssen sagen, so eine toller Brugerladen hat Ingolstadt gefehlt.
    Bin schon seit langem auf der Suche nach Läden, die mehr Klasse statt Masse & Kasse machen.

    Vielen Dank.

    Wir kommen wieder 😉

  3. Author

    @ batteur: Derzeit nicht – sonst hätte ich sie natürlich genannt! Es ist nach meiner Kenntnis aber eine in Arbeit…

  4. Gibt’s eigentlich eine Website für’s Golden? Ich weiß, dass es eine Facebook-Seite gibt, aber ich mag Facebook nicht, also bin ich da nicht angemeldet und bekomm sowas wie z.B. diese Umbaupause auch nicht mit.

  5. Author

    Unbedingt ein anderes Mal Christoph – zumal ich demnächst auch in Regensburg einlaufe… Das Golden hat noch bis Freitag Sommerpause!

  6. Danke Michael für diesen Tipp!
    Ich bin morgen mit meinem Sohn auf Männerausflug und werde diesen gleich ausprobieren. Wenn Du Mittwoch oder Donnerstag mal Zeit hast, könnten wir uns ja da treffen?
    Ch

  7. Author

    Die gibt es natürlich auch Sabine. Bin dabei!

  8. Love it! Can’t wait to try a vegetarian burger!

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