Heißt es eigentlich Speisekarte oder Speisenkarte? Beide werden einem vorgelegt. Es ist häufig eine Freude zu erfahren wie Menschen sich in Dinge (gerade auch in jene) reinknien können. So finden dieserlei Fragen für gewöhnlich bei „Bellles Lettres – Deutsch für Dichter und Denker“ gute Antworten. Zur Ausgangsfrage lautet sie – Speisekarte – seht und hört selbst.
Nach der Bestellung wird einem – meine persönliche Beobachtungsquote dazu liegt deutlich über 95 % – die Karte akut(!) wieder weggenommen. Warum eigentlich? Ich habe das nie verstanden, empfinde es zumeist sogar als störend. Von wo sind noch einmal die Kartoffeln? Wie heißt der Winzer? Welches Bier könnte mir jetzt noch schmecken? Man denke alleine an den Nachtisch … gerne habe deshalb die Karte in Griffweite.
Kommen wir zum alles entscheidenden bei der Speisekarte. Der darin getroffenen und gebotenen Auswahl. Wohl dem, der wie ich am vergangenen Mittwoch in so etwas blicken durfte:
Alleine dafür sollte eine Kniebeuge drin sein!
So zieht der Böhmfelder Beckerwirt seine Fahne hoch! Er gehört zur grundanständigen, feinen Gemeinschaft der Wirtshäuser, die Slow Food Deutschland in sein Genussführerprojekt aufgenommen hat. Gute Nachrichten: Dieses wird am 30.09.2013 erstmals als Buch im Handel zu haben sein!
Das Convivium Ingolstadt hat bisher vier Häuser – leider keines aus Ingolstadt selbst – dazu empfohlen. Seit letzter Woche sind es jetzt fünf. Neu aufgenommen das – von Alexandra und Uwe Rühl bewirtschaftete – Köschinger Waldhaus. Herzlich willkommen und Respekt für Euer Schaffen!
Eine Kritik zum Waldhaus findet sich auch in der Genussführer-Datenbank. Diese wird aber nach Erscheinen der Buchausgabe, zumindest in dieser Form, vom Netz genommen. Wenn ich demnächst den Genussführer-Aufkleber den Rühls vorbeibringe, werde ich hier weitere Eindrücke loslassen.