Knapp 20 Mitglieder des Slow Food Conviviums Ingolstadt begaben sich am 18.11.11 nach Neuburg zum Besuch des Juliusbräu mit anschließendem Biermenü im Neuwirt.
Das Juliusbräu – aus vollkommen unverständlichen Gründen im benachbarten Ingolstadt weitgehend unbekannt – ist seit 2001 leider der einzige produzierende Bräu in Neuburg. Dabei waren es 1879 dort einmal 16 Stück. Unverständlich deshalb, weil hier mit noch echtem handwerklichem Anspruch und Aufwand herrliche Biere das Licht der Welt erblicken. In erstaunlicher Vielfalt bei der Kleine des Betriebs. Was „Fernsehbiere“ mit Millionenaufwand nicht schaffen und letztlich doch fast (Jever nehme ich mal raus) beliebig austauschbar bleiben – beim Julius besteht kein Mangel an Identität, Charakter und sogar Charme.
Für bayerische Verhältnisse ist es eine junge Brauerei. Es gibt sie (erst) seit 1828. Und Julius hieß der Vater, der Opa und der Uropa der heutigen Eigentümerin Frau Gabriele Bauer.
Braumeister Florian Linder nahm uns – nach einleitenden Worten der Chefin – in Empfang und zeigte uns jeden Winkel des Betriebs.
Da ist jemand mit wirklich allem vertraut und verwachsen. Was auch notwendig ist. Es gibt Gerätschaften, die es eigentlich gar nicht mehr gibt … Linder ist Brauer. Er ist es gerne. Das kommt rüber. Schön ist das!
Der Jahresausstoß liegt bei ca. 3.000 hl. Zum Vergleich: Herrnbräu Ingolstadt hat ca. 110.000 hl (und ist damit wohl noch nicht einmal auf der Liste der 100 größten Brauereien in Deutschland).
Diese Sorten werden gebraut: Lager Hell (hell und würzig), Märzen Spezial(bernsteinfarben, spritzig, malzig), Ottheinrich Dunkel (dunkel, röstig, malzig), San Cucino (bernsteinfarbig und süffig), Zwickel (unfiltriert, herb, hefig), Laetitia Export (hell, herb, hopfig). Dazu kommen zwei Saisonbiere: Gambrinus-Festbier zu Weihnachten (bernsteinfarben, rein, malzig) und Heller Bock in der Wintersaison (17 % Stammwürze, vollmundig, süffig).
Und wo gibt es die Spezialitäten: Am einfachsten ab Rampe in der Brauerei: Montag bis Samstag 7 bis 19 Uhr. Und in diesen Getränkemärkten: Marx und Bergbauer in Neuburg, Graf und Hörl in Rennertshofen und letzterer auch in Ehekirchen. Ingolstadt? Bisher leider Fehlanzeige. Natürlich schenken auch verschiedene Wirtshäuser in und um Neuburg Julius-Biere aus.
Allen voran der Neuwirt. Unsere nächste Station. Anke und Karl Deiml betreiben das wunderbare Wirtshaus, das auch im Slow Food Genussführer gelistet ist.
Auf vier Bierspezialitäten vom Juliusbräu ausgerichtet, hatte die Küche ein Biermenü zusammengestellt. Mit an Bord gleich bei der Vorspeise, der Slow Food Archepassagier Murnau-Werdenfelser Rind.
Biermenü:
Sülze vom Murnau Werdenfelser Bio Rind
an winterlichen Blattsalaten mit Weißbiervinaigrette
dazu: Julius Zwickel unfiltriert
Kräuter-Festbiersupperl mit Backerbsen
dazu: Laetitia Julius Export
Steak vom Jungschweinerücken
mit einer Dunkelbier-Senfsoße an Bayrischkraut
und Kartoffel-Kürbispüree
dazu: San Cucino Festbier
Bayrisches Tiramisu mit Weißbier
und Apfelkompott
dazu: Ottheinrich Dunkles vom Fass
Moritz ließ das Menü (natürlich) aus und bestellte sich aus der Speisekarte einen Hausklassiker: Schweinsbraten mit Dunkelbiersoße, Kartoffelknödel und Krautsalat. Täglich ofenrohrfrisch – meistens bereits „aufgegessen“. Der Braten ist wirklich spektakulär!
Schön wars! Gut wars! Dank Menschen die sich Mühe geben. Es gibt sie!
Für eigene – sehr zu empfehlende – Besuche:
Juliusbräu, Augsburger Straße 135, 86633 Neuburg (keine Website; Tel. 08431-2069) Neuwirt, Färberstraße 88, 86633 Neuburg
Dann würde ich mich, werter Herr Stockhausen, mal mit dem Braumeister – und nicht mit mir – in Verbindung setzen 😉
Werter Braumeister, gern würde ich von Ihrer Brauerei alle Sorten Bieretiketten (Bauch,Rücken u. Hals) sowie Etiketten von Lohnsud anderer Getränkefirmen erwerben. Bitte mit mir in Verbindung setzen um Absprachen zu treffen.
Danke und Grüße aus Thüringen
Helmut-Stockhausen@web.de
Donaustr.11
99089 Erfurt
Frohes Fest und Guten Rutsch